Zur Geschichte
Geschnittene Gehölze erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Damit ist auch der Buchsbaum wieder in Mode gekommen, der sich sehr gut in Form schneiden läßt. In den Gärten der Renaissance, des Barocks sowie in Bauern- und Klostergärten war und ist der Buchsbaum als strukturgebendes Element nicht wegzudenken. Früheste Erwähnung findet der Buchsbaum in der Ilias: Das Joch der Maultiere von König Priamos soll aus Buchsbaum gefertigt worden sein. Der Gattungsname Buxus leitet sich vom griechischen pyxis ab. Bei Aristoteles und Plinius wird der Buchsbaum so bezeichnet. Mit dem griechischen pyxis wird ein Gefäß aus Buchsbaumholz bezeichnet. Auch unsere Bezeichnung Büchse hat hier ihren Ursprung.
Da Buchsbaumholz sehr hart und feinporig ist und eine schöne gelbliche Färbung hat, wird es für Schnitz- und Drechslerarbeiten (z. B. Schachfiguren) verwendet. Im Instrumentenbau wird dieses dauerhafte Holz zu Flöten sowie Klaviertasten verarbeitet.
Am Palmsonntag werden in katholischen Gegenden geweihte Buchszweige in kleine Sträußchen gebunden und die Kreuze mit Buchszweigen geschmückt. Der Buchsbaum steht für Unsterblichkeit, ewiges Leben durch Christus (Auferstehungshoffnung) und treue Liebe.

Botanisches
Die Buchsbäume sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume mit ledrigen Blättern, die sehr alt werden können. Heimisch ist der Buchsbaum in Westeuropa, dem Mittelmeer-Gebiet, Ostasien, Nordwestindien und im tropischen und südlichen Afrika. Von den etwa 70 Arten werden nur sehr wenige in den Gärtnereien kultiviert. Die wichtigste ist der Europäische Buchsbaum (Buxus sempervirens) mit seinen vielen Sorten. Die glänzend grünen, ledrigen Blätter sind immergrün und stehen dicht an den kurzen, kantigen Ästen. Die in den Blattachseln in dichten Knäulen stehenden, gelblichen Blüten erscheinen von März bis April. Einige der Sorten blühen nur wenig oder gar nicht ('Blauer Heinz', 'Suffruticosa', 'Herrenhausen'). Die Früchte sind braune Kapseln.

Buchsbaum enthält in Blättern, Rinde und Früchten giftige Alkaloide. Auch Tiere können, wenn sie von den Sträuchern oder das Schnittgut fressen, Vergiftungserscheinungen zeigen oder gar verenden.

Für den Garten besonders geeignete Arten und Sorten
Europäischer Buchsbaum (Buxus sempervirens):
Buxus sempervirens 'Suffruticosa' die breitbuschige und langsam wachsende Sorte eignet sich hervorragend für niedrige Einfassungen (10-15 PfIanzen/lfdm) in Bauerngärten oder auf Gräbern. Sie hat einen sehr dicht verzweigten Wuchs. Ihre leicht glänzenden, dunkelgrünen Blätter färben sich im Winter an den Triebspitzen oft kupferfarben. Sie erreicht eine Höhe von 45 (-60) cm;
Buxus sempervirens 'Blauer Heinz' eine sehr dicht verzweigte und belaubte, langsam wachsende Sorte. Sie wächst kompakter als Buxus sempervirens 'Suffruticosa' und ist robuster. Die im Austrieb blaugrünen, im Winter dunkelgrünen Blätter sind leicht gebogen und matt. Sie ist hervorragend für niedrige Einfassungen und kleine Formen geeignet und benötigt nur einen leichten Schnitt. Sie erreicht eine Höhe von 40 bis 50 cm;
Buxus sempervirens 'Glauca' hat einen breit aufrechten, langsamen Wuchs. Die blaugrünen Blätter stehen dachziegelartig übereinander. Gut geeignet für freiwachsende Hecken, die nicht regelmäßig geschnitten werden sollen.
Buxus sempervirens 'Globosa' zeigt auch ohne Schnitt einen kugeligen und dichten Wuchs. Die schwach glänzenden, dunkelgrünen Blätter haben einen leichten bläulichen Ton. Wegen des dicht verzweigten Wuchses ist die Sorte besonders für kugelige und quadratische Formen geeignet sowie für ungeschnittene, mittelhohe Einfassungen. Höhe: 45 (-60) cm;
Buxus sempervirens 'Herrenhausen' eine flach, breit und nestartig wachsende Sorte mit im Austrieb hellgrünen, später dunkleren, leicht glänzenden Blättern. Im Winter sind sie leicht bräunlich gefärbt. Für flache Formen und als schwachwüchsiger Flächendecker geeignet. Höhe: 35 (-40) cm;
Buxus sempervirens var. arborescens wächst deutlich kräftiger als die bisher beschriebenen Sorten (im Alter 5 bis 6 m hoch) und hat einen rundlichen bis kegelförmigen Wuchs. Die dunkelgrünen Blätter stehen sehr dicht und duften aromatisch. Durch regelmäßigen Schnitt läßt sich diese Sorte in vielfältige Formen bringen. Fertig geschnitten erhält man z. B. Kugeln, Würfel, Pyramiden, Spiralen und Figuren. Durch den kräftigen Wuchs ist diese Sorte auch als Solitärpflanze geeignet. Allerdings erfordert der kräftige Wuchs einen regelmäßigen Schnitt, damit Formen nicht verloren gehen.

Buxus sempervirens 'Aureovariegata' bringt mit leuchtend gelbem Austrieb Farbe in die meist grüne Buchsfamilie. lm Laufe der Zeit vergrünen die Blätter und es bleibt während des Jahres nur ein schmaler, gelblicher Rand erhalten. Buxus sempervirens 'Argenteovariegata' ist mit den weißgerandeten Blättern besonders attraktiv vor dunklen Hintergründen. Die mittelstark wachsende Sorte hat einen buschigen Wuchs.

Kleinblättriger Buchsbaum (Buxus microphylla):
Buxus microphylla 'Faulkner' eher breit als hoch wachsend. Die glänzend dunkelgrünen Blätter sind im Winter braunrot gefärbt. Für flache Kegel, Kugeln und Quader geeignet. Benötigt regelmäßigen Schnitt. Höhe 60-70 cm;

Pflegehinweise (Überwinterung im Kübel)
Der Buchsbaum ist sehr anspruchslos und wächst auf fast allen Böden, kalkhaltige Böden werden von ihm bevorzugt. Nicht nur bei Pflanzen im Kübel sollten Sie auf gute Durchlässigkeit der Erde achten, denn Staunässe verträgt der Buchsbaum nicht. Er verträgt Luft- und vorübergehende Bodentrockenheit und ist wärmeliebend, aber an heiße, vollsonnige und sehr trockene Plätze sollte man ihn nicht pflanzen. Ein halbschattiger Standort wird bevorzugt, die meisten Sorten vertragen bei ausreichender Bodenfeuchte auch sonnigere Standorte. Beachten sollten Sie besonders bei Pflanzen im Kübel, dass auch im Winter bei frostfreiem Wetter gegossen werden muß, denn über die immergrünen Blätter verdunstet der Buchsbaum Wasser. Bei Frost und Sonne kann die Pflanze im Kübel kein Wasser aufnehmen, kommt noch kräftiger Wind hinzu, verliert die Pflanze über die Blätter unter Umständen erhebliche Mengen Wasser. Es kommt dann leicht zu Verbräunungen der Blätter und Blattwurf. Um dies zu vermeiden, sollten die Pflanzen dann windgeschützt in den Schatten gestellt oder mit Fichtenreisig / Schattiergewebe vor zu starker Verdunstung geschützt werden.
Geschnitten wird der Buchsbaum erst nach den letzten Spätfrösten etwa Mitte/Ende Mai bis Anfang Juni. Sollten Sie besonderen Wert auf eine exakte Form und besonders dichten Wuchs legen, kann der Neuaustrieb noch einmal Anfang bis Mitte August geschnitten werden. Bei den schwach wachsenden Sorten ist das in der Regel nicht nötig. Verwenden Sie zum Schnitt nur scharfe Werkzeuge und schneiden Sie Ihre Pflanzen möglichst an bedeckten Tagen.

Pflanzenschutz
Der Buchsbaumblattfloh saugt an den Triebspitzen, die sich dann stark verkrümmen und löffelförmig gewölbt sind. Durch die Honigtauausscheidungen der Blattflöhe siedeln sich auf den Blättern Rußtaupilze an. Da die Blattflöhe vorwiegend an den Triebspitzen sitzen, kann durch Schnitt der Pflanzen eine Befallsreduktion erreicht werden. Die Buchsbaumspinnmilbe verursacht gelbliche bis weiße Sprenkelung der Blätter. Stark befallene Blätter vergilben und fallen ab. Das Schadbild bleibt auch erhalten, wenn die Spinnmilben nicht mehr zu finden sind. Die Spinnmilben treten ab Ende Mai bis Anfang April auf. Wintereier können durch Spritzung mit ölhaltigen Präparaten bekämpft werden.
Triebspitzengallmilbe: Die Blätter an den Triebspitzen sind verkrüppelt oder stark gekräuselt, der Zuwachs ist gering. Die Gallmilben sind nur mit einem starken Vergrößerungsglas sichtbar.